Gold-Auszeichnung für „Patient-Blood-Management“ am UKM Marienhospital Steinfurt: Blutsparen für mehr Patientensicherheit
Das UKM Marienhospital Steinfurt ist für sein „Patient-Blood-Management“ vor wenigen Wochen mit dem Status „Gold“ ausgezeichnet worden. „Die Zertifizierung belegt, dass bei uns ein qualitativ hochwertiges Maßnahmenpaket umgesetzt wird, bei dem die Stärkung der körpereigenen Blutreserven unserer Patientinnen und Patienten im Mittelpunkt steht“, erläutert Geschäftsführer Dirk Schmedding.
Das „Patient-Blood-Management“ ist ein weiterer Baustein, um die Patientensicherheit während eines Krankenhausaufenthaltes zu erhöhen. Nach dem neuen Behandlungskonzept werden im UKM MHS Patientinnen und Patienten behandelt, die schon vor einem Eingriff an einer Blutarmut (Anämie) leiden oder denen nach einer größeren Operation eine Anämie droht. Die körpereigenen Blutreserven von Patienten sollen schon bei der Planung des Eingriffs gestärkt werden.
Dr. Shah Luna Azfar-Pühse, Oberärztin aus der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, betreut Patientinnen und Patienten vor und während der Operationen: „Wir möchten mit verschiedenen Maßnahmen der Blutarmut vorbeugen und Blutverlust während des Eingriffs vermeiden. Wir planen jeden Eingriff bis ins kleinste Detail – mit einem besonderen Fokus auf die Blutversorgung unserer Patientinnen und Patienten.“
Doch warum ist die Blutversorgung vor, während und nach einer OP so wichtig? Damit der Organismus optimal mit Sauerstoff versorgt wird, muss im Blut genügend Eisen vorhanden sein. Das Eisen ist Teil des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin) und wird als Hb-Wert bei einer Blutuntersuchung gemessen. Sinkt der Wert bei Frauen unter 12 g/dl oder bei Männern unter 13 g/dl, so spricht man von Anämie.
Gerade bei älteren Menschen ist der Hämoglobinwert im Blut oft niedrig. Die Patienten von Dr. Azfar-Pühse mit niedrigen Hb-Werten erhalten bei entsprechender Indikation schon vor der OP Medikamente mit den Nährstoffen, die für die Blutbildung benötigt werden. „Wir achten außerdem darauf, dass bei diesen Patientinnen und Patienten so wenig wie möglich Blutentnahmen erfolgen“, erklärt sie eine weitere Maßnahme, um das körpereigene Blut ihrer Patienten zu schonen.
Auch wenn moderne Operationstechniken schon blutarm sind, so kann die Anästhesistin noch während des Eingriffs mit einem sogenannten Cell Saver körpereigenes Blut ihrer Patienten sammeln und reinigen. Nach der OP wird das aufbereitete Wundblut wieder in den Körper gegeben. Durch diese Form der Rückgewinnung wird weniger Fremdblut eingesetzt. „Wir vermeiden auch Komplikationen, die durch Bluttransfusionen hervorgerufen werden können“, so Dr. Shah Luna Azfar-Pühse.