„Ich habe hier eine Familie gefunden“
Die ersten beiden internationalen Pflegekräfte am UKM MHS haben ihre Anerkennung absolviert. Dem Krankenhaus gelingt damit ein wichtiger Schritt, um dem allgemein vorherrschenden Fachkräftemangel in Deutschland entgegenzuwirken. Mit einem eigenen Team kümmert sich die Pflegebereichsleitung am MHS darum, die neuen und noch folgenden Kolleginnen und Kollegen in Steinfurt willkommen zu heißen. | Steinfurt (ukm-mhs/kk).
Pflegekräfte sind wichtig, gefragt und auf dem Arbeitsmarkt schwer zu bekommen. Deshalb engagiert sich das UKM Marienhospital Steinfurt seit einigen Jahren dafür, internationale Pflegekräfte anzuwerben. Mit Erfolg: Meslime Koleci aus Albanien und Hamdi Monastiri aus Tunesien sind die ersten beiden internationalen Pflegekräfte am MHS, die sich nach rund eineinhalb Jahren über die Anerkennung ihrer Berufsabschlüsse in Deutschland freuen können. Beide sind nun ganz offiziell Pflegefachfrau und Pflegefachmann.
Der 40-jährige Hamdi Monastiri war bereits in seinem Heimatland als ausgebildete Pflegekraft tätig. „Ich möchte eine neue Erfahrung machen und meine Fähigkeiten verbessern“, nennt er als Grund für seinen Entschluss, es in Deutschland zu versuchen – er bewarb sich initiativ direkt am UKM MHS. „Ich kam ohne meine Familie hierher und ich kannte niemanden in Deutschland und war erstmal etwas traurig“, gibt der 40-Jährige zu. „Doch ich habe hier eine Familie gefunden und so viel Unterstützung bekommen. Ich möchte allen Danke sagen, die mir dabei geholfen haben!“ Jetzt hofft der Tunesier darauf, dass seine Familie schnell nachkommen kann. „Sie fehlen mir natürlich sehr“, so Monastiri.
Seine Kollegin Meslime Koleci kam aus Albanien ebenfalls per Initiativbewerbung ans UKM Marienhospital. „In Deutschland gibt es sehr gute Möglichkeiten für die Weiterbildung“, erklärt sie ihre Motivation, dem Heimatland auf Wiedersehen zu sagen. „Die Prüfung für die Anerkennung als Pflegefachfrau war wirklich schwierig“, erinnert sich die 30-Jährige. „Aber ich habe sie geschafft!“ Neben der praktischen und der theoretischen Prüfung mussten beide Pflegekräfte auch ein B2-Zertifikat in Deutsch vorweisen.
Die Pflegebereichleitungen Irmgard Kappelhoff und Ralf Winter kümmern sich schwerpunktmäßig um die Betreuung der Internationalen Pflegekräfte am MHS. „Es hängt für diese Leute so viel davon ab. Wenn sie die Prüfung zweimal nicht bestehen, müssen sie in ihr Heimatland zurückkehren“, illustriert Kappelhoff die Motivation der internationalen Pflegekräfte.
Ein große Schwierigkeit sei tatsächlich die Bürokratie, so Irmgard Kappelhoff. Deshalb hat am UKM MHS jede Internationale Pflegekraft einen Mentor – einen freiwilligen Mitarbeitenden des Hauses –, an den er sich jederzeit wenden kann. „Die Mentoren helfen nicht nur dabei, sich im Krankenhaus zurechtzufinden, sondern unterstützen die neuen Kolleginnen und Kollegen auch im Alltag, beispielsweise beim Knüpfen von Kontakten oder bei so einfachen Fragen, wie: Wohin kann ich gehen, wenn ich sonntags Zahnschmerzen habe?“. Derzeit arbeiten sieben internationale Mitarbeitende am MHS in ihrem Anerkennungsjahr. Kappelhoff: „Demnächst kommen weitere und wir freuen uns sehr darauf, dass wir diese zusätzlichen Fachkräfte für unser Haus gewinnen und den Kolleginnen und Kollegen eine neue Heimat geben können.“